»NISCHENPHÄNOMEN« Ahrens, im interreligiösen Dialog aktiv und seit einigen Jahren Mitteleuropa-Direktor des Center for Jewish-Christian Understanding and Cooperation, wirft in seinem Beitrag einen Blick in die Geschichte. [132], Allerdings wirkte das Matthäusevangelium nicht durch seine Gesamtkonzeption oder bestimmte Grundgedanken, sondern einzelne Texte – Perikopen, Verse, Formulierungen – entfalteten ihre je eigene Wirkungsgeschichte. Er spricht aber nicht von der Gegenwart der Leser/innen, sondern von der vergangenen Zeit, als sie noch unter der Jurisdiktion der Synagoge standen und ausgepeitscht wurden.“[85] Die Verfolgungserfahrungen, in denen man auch den leidenden Jesus vor der Kreuzigung wiedererkennen könne, seien etwas Typisches: früher, vor dem Synagogenausschluss, bei der Israelmission – in der Gegenwart bei der Mission in der Völkerwelt. Dezember 2019 in. [131], Ein Beispiel ist der Glaube an individuelle Schutzengel, der in Mt 18,10 EU (Sondergut Matthäus) seinen biblischen Bezugspunkt hat. [166] Sie findet sich auch in Dokumenten des lateinamerikanischen Bischofsrates (CELAM) der Generalkonferenzen von Puebla (1979) und von Santo Domingo (1992). Die Lesung des Matthäusevangeliums im orthodoxen Gottesdienst fasst Konstantinos Nikolakopoulos so zusammen: „Im liturgischen Kreis des orthodoxen Kirchenjahres und im Rahmen der ‚lectio continua‘ aller Sonntage stammt fast die Hälfte der vorgesehenen Perikopen aus dem Mt.-Ev. [135] Die heutige katholische Religionspädagogik würdigt Schutzengel als kindgemäßen Ausdruck des Gedankens „Gott-mit-uns“, insbesondere in Lebenskrisen. In der Reformationszeit war es die Täuferbewegung, später das Quäkertum und der frühe Methodismus. [148] Albert Schweitzer provozierte die Fachkollegen 1901 durch die Behauptung, dass Jesus von Nazareth die apokalyptischen Erwartungen seiner Zeitgenossen teilte und nur in diesem Horizont verstanden werden könne. Im Lesejahr A werden Texte aus dem Matthäusevangelium im Sonntagsgottesdienst gelesen; es kann daher als „Matthäusjahr“ bezeichnet werden. Hier ordnet er auch Matthäus und seine Gemeinde ein. Die christlichen Ortsgemeinden sammelten wohl schon im 1. Es ist schon aus dem Mittelalter als Heischebrauch mit mitgeführtem Stern bekannt und hielt sich trotz obrigkeitlicher Verbote in verschiedenen Varianten besonders im Alpenraum. Sand und H. Frankemölle der Bezug auf Israel ständig präsent.“[116], 1982 erschien der Matthäuskommentar des evangelikalen Exegeten Robert H. Gundry, eines Unterzeichners der Chicago-Erklärung zur Unfehlbarkeit der Bibel. In der dritten Spalte werden bekannte Texte des Matthäusevangeliums dieser Gliederung zugeordnet. Wohl aber läßt er sich in ein Kirchenverständnis integrieren, das aus der Dynamik der Entwicklung auf strukturelle Identität zw[ischen] dem Petrusamt und der Wesensgestalt seiner Verwirklichung im hist[orischen] Papsttum schließt.“[162]. Mit der Übertragung ihrer Reliquien von Mailand nach Köln im Jahr 1164 nahm die Verehrung dieser Heiligen einen Aufschwung. Die Passage wurde für die Aufführung 1980 umgeschrieben, aber erst bei der Jubiläumsaufführung 1984 ganz entfernt. […] In keinem anderen Evangelium wird auch nur annähernd so oft gedroht wie im ersten Evangelium, und Worte wie Gericht, Gerichtstag, die äußerste Finsternis (als Strafort) sowie Heulen und Zähneklappern gehören zu seinem ausgesprochenen Vorzugsvokabular.“[62], Diesen Schattenseiten der matthäischen Ethik stehen positive Seiten gegenüber, mit denen Matthäus ethische Entwürfe im Christentum inspirierte:[63]. Es gibt immer Alternativen. FORTSETZUNG Rabbiner Jehoschua Ahrens weist die Vorwürfe zurück. Dabei lehnte er staatliche Strukturen ebenso ab wie die hierarchisch organisierte russisch-orthodoxe Kirche, die ihn 1901 exkommunizierte. [108] Reinhart Hummel, ein akademischer Schüler von Eduard Lohse, führte die Linie der judenchristlichen Interpretation weiter (Die Auseinandersetzung zwischen Kirche und Judentum im Matthäusevangelium, 1963). Da ja die Absicht des Autors vor allem dogmatisch und apologetisch sei und die chronologische Reihenfolge nicht stets eingehalten werde, ob unter dem Einfluss der Formulierungen des Alten Testaments und der sich entwickelnden Lehre der Kirche der Bericht über die Worte und Taten Jesu verändert worden sein könnte und also nicht im historischen Sinn wahr sei? So bringe er die biblischen Verheißungen an Israel zur Erfüllung. Ob der Apostel Matthäus gewiss der Verfasser des nach ihm benannten Evangeliums sei? [90], Konradt macht sich diese Argumentation nicht zu eigen. [44] Augenzeugenschaft heiße allerdings nicht, dass Matthäus wie ein moderner Autor seine persönlichen Erlebnisse mitteilen wollte, vielmehr habe er sich bei der Niederschrift am Alten Testament und auch an schriftlich oder mündlich umlaufenden Traditionen orientiert und diese einbezogen. Der für Matthäus wichtige Aspekt der Gemeinde trat bei Luther ganz zurück, der die Bergpredigt in seiner Auslegung immer an den einzelnen Christen gerichtet sein ließ. [98] Ein Zwischenschritt auf diesem Wege war die von Martin Dibelius und Rudolf Bultmann begründete formgeschichtliche Methode, die nach der mündlichen Tradition vor Abfassung des Markusevangeliums und der Logienquelle zurückfragte. Nirgends signalisiere der matthäische Jesus, dass für gebürtige Juden und gebürtige Nichtjuden eine je verschiedene Tora gelte. Im Evangelium werden innerjüdische Differenzierungen erkennbar: es finden eigene Versammlungen außerhalb der Synagogen statt. Maier erhielt keine Lehrerlaubnis (recedat a cathedra) und verzichtete 17 Jahre lang auf jede Publikation, gelangte aber schließlich doch zu einer neutestamentlichen Professur in Breslau, später in München. Erst 2012 wurde ein Vorsatzblatt mit dem Titel des Matthäusevangeliums publiziert, das als Fragment zu Wenn die Konsequenzen des Handelns nur die eigene Person betrafen, galt die Bergpredigt; nur kommt diese Situation im Alltag selten vor. Martin Honecker sieht im biblischen Text zwar keine Handlungsanweisung, aber eine Beunruhigung des politischen Betriebs: „Sie enthält zwar nicht das Programm einer von allen Menschen gemeinsam zu verantwortenden rationalen Politik des Friedens. [35] Das matthäische Sondergut umfasst 25 Texteinheiten; da ein gemeinsames Leitmotiv nicht erkennbar ist, rechnet man hier nicht mit einer dritten schriftlichen Quelle. Aus dem Mysterienspiel entwickelte sich vermutlich das Sternsingerbrauchtum. Jahrhundert eine »große Verbundenheit und Ähnlichkeit des Christentums mit dem Judentum« ausmachte, von Rabbiner Samson Raphael Hirsch, der diese Haltung im 19. ): Dale C. Allison, Jr., William David Davies: Hier zitiert nach: Martin George, Jens Herlth, Christian Münch, Ulrich Schmid (Hrsg. Daraus schließt Maier, dass Jesustraditionen mündlich und schriftlich im Umlauf waren. Die Perikope vom Weltgericht spielt in der Befreiungstheologie eine wichtige Rolle, und zwar nicht nur für die Ethik, sondern vor allem für die Christologie und die Ekklesiologie. Er fragt nach und wird von Jesus unterrichtet und korrigiert. Etwa 50 % des Textes stammen aus dem Markusevangelium, das damit zu etwa 80 % ins Matthäusevangelium eingearbeitet wurde. [85], Mit dem Missionsbefehl des auferstandenen Christus endet das Matthäusevangelium (Mt 28,16–20 EU). Sie ordnet den drei synoptischen Evangelien je ein Lesejahr zu. [145] Daraus folgte für die altlutherische Orthodoxie: „Die Bergpredigt ist kein Weltgestaltungsprogramm, sondern Anleitung zur Gewissenserforschung (lex accusans) …, ein Sündenspiegel, der dem Menschen die totale Verderbnis vorhält.“[146], Aufklärung und Liberalismus sahen Jesus Christus vor allem als Verkünder einer neuen Ethik, in diesem Zusammenhang konnte das Christentum geradezu als „Religion der Bergpredigt“ interpretiert werden. [155], Als Mahatma Gandhi sich für das Neue Testament interessierte, wurde sein Textverständnis stark durch die Lektüre Tolstois geformt, mit dem er auch persönlich Kontakt aufnahm. Ein Aufsatz in der Monatszeitschrift »Herder Korrespondenz« hat zu einer Kontroverse geführt. Insbesondere seine negativen Pauschalurteile über Schriftgelehrte und Pharisäer und seine Darstellung der Passionsgeschichte ließen sich für einen christlichen Antijudaismus benutzen. Bundespressekonferenz. Das kann aber gar nicht sein, wenn man sich längst von der Synagoge getrennt hat. [2][14] Der anonyme Autor wird in der Fachliteratur der Einfachheit halber gleichwohl als „Matthäus“ bezeichnet. Beim Jahrestreffen der ETS Ende 1983 stimmten mehr als zwei Drittel der Mitglieder für Geislers Antrag. Edwin K. Broadhead bezeichnet diese Frage (2017) als das umstrittenste Thema der aktuellen Matthäusexegese. Petrus ist Sprecher für die anderen Jünger. Nachfolge Jesu wird für Matthäus konkret im gerechten Handeln. Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.“ Matthäus gebrauchte, so Ulrich Luz, mit dem „Posaunen“ eine gängige Metapher. Sie mache nicht aus sich heraus Sinn als moralische oder mystische Lehre, sondern im Blick auf den, der sie spricht. So bestärke der Autor seine Leser darin, dass sie selbst die legitimen Sachwalter der Traditionen Israels seien. Die Nazaräer waren allerdings eine Gruppe, die im 4. 11. [71] Sie lasse Israel hinter sich und breche zu neuen Ufern auf. Die Zwei-Stufen-Ethik diente dazu, radikale Auslegungen der Bergpredigt, etwa in den Bettelorden, in die kirchliche Ethik zu integrieren, war also, nach Luz, ein Zugeständnis an diese Kreise. Das Matthäusevangelium hatte sowohl im Judenchristentum als auch in der heidenchristlich dominierten Großkirche eine Vorzugsstellung. [133] Die Schutzengel-Vorstellung hat wegen ihrer Verwurzelung in Frömmigkeit und Liturgie und wegen ihres mit Mt 18,10 gegebenen biblischen Anhalts in der römisch-katholischen Kirche „den Charakter einer durch das ordentl[iche] Lehramt vorgelegten Wahrheit“, so Leo Scheffczyk. Von Tolstoi übernahm Gandhi drei Grundgedanken: 1. Im Ersten Weltkrieg wurden Schutzengel gern ins Bild gesetzt als Beistand der Frontsoldaten, der Verwundeten und Sterbenden. Jesus weiß im Voraus, dass man ihn verhaften, verurteilen und hinrichten wird (Mt 26,2 EU); als Gottes Sohn könnte er Engelsheere zu seiner Verteidigung aufbieten (Mt 26,52–54 EU). [103], Mit der Enzyklika Divino afflante spiritu ermutigte Papst Pius XII. Jahrhundert n. Chr. Seit 2000 liegt dem Passionsspiel ein neuer Text zugrunde, der Jesus als jüdischen Rabbi darstellt, das letzte Abendmahl als Pessachfeier. Martin Hengel vermutet, dass einzelne Gemeinden ihren Bücherschrank hatten, in dem Texte aufbewahrt wurden, die zum Verlesen im Gottesdienst, weniger zur privaten Lektüre, vorgesehen waren. Die Grünen auf der Palmer – mehr Sekte als liberale Partei. Jahrhundert entfaltete Leo der Große dann den Gedanken, dass der lebendige Petrus (Petrus vivus) in seinen Amtsnachfolgern gegenwärtig sei. Eusebius und Origenes hatten zuvor beide in dieser Bibliothek gearbeitet, ohne ein solches Buch, das sie stark interessiert hätte, nutzen zu können. Dennoch stellen die Antithesen mit der Infragestellung der Ordnung dieser Welt […] eine Provokation, einen Protest gegen deren faktische Verfaßtheit und Ordnung dar.“[158], Kirchenpolitisch wirksam wurde das Matthäusevangelium vor allem durch das „Felsenwort“ Mt 16,18 EU. [8], In der historisch-kritischen Exegese besteht ein weitgehender Konsens, wonach der Verfasser des Evangeliums namentlich nicht bekannt sei. Wer sozial denken gelernt hat, muß diese Wege als Gegenstand christlichen Handelns ansehen.“ Daraus folgte für Naumann: „Grundlegende Staatsfragen“ können nicht mit der Bergpredigt angegangen werden. Eine besondere Pointe dieser Bildrede ist, dass die Menschen bei der Hilfeleistung nicht ahnen, dass sie in ihren notleidenden Mitmenschen Jesus begegnen. 14.05.2021, Jeder der zwölf Stämme Israels soll seine eigene Fahne hissen – und alle mögen im Namen G’ttes zusammenstehen, von Rabbiner Yehuda Teichtal In Österreich wurde die Sternsinger-Tradition schon 1955 neu belebt und wird dort von der Katholischen Jungschar Österreich organisiert. [54], Die mit Kapitel 26 beginnende Passionsgeschichte vertieft das, was der Leser bis dahin über Jesus erfahren hat. Es ist erstaunlich, in welchem Maße man in solchen Gruppen auf Analogien zum matthäischen Entwurf stößt.“[141], Die mittelalterliche Auslegung der Bergpredigt wird oft pauschal als Zwei-Stufen-Ethik verstanden, so erläutert Martin Honecker:[142]. In der Perikopenordnung 2018 der evangelischen Kirchen in Deutschland sind 24 der 78 ausdrücklich als Evangelienlesungen ausgewiesenen Texte dem Matthäusevangelium entnommen. B. auch die Paulusbriefe, und tauschten sie untereinander. [137], Das Messlektionar erhielt in der Karolingerzeit seine feste Gestalt. Ja. [168], Als dunkle Seite gehört die Abwertung des Judentums in die Wirkungsgeschichte des Matthäusevangeliums. Matthäus hat kein Problem damit, in der Bildrede vom Weltgericht auszumalen, wie Menschen aufgrund ihres ethischen Verhaltens ihr Urteil empfangen und dementsprechend ins Reich Gottes oder aber ins ewige Feuer eingehen (Mt 25,46 EU). [26], Im Gegensatz zur Mehrheit der heutigen historisch-kritischen Exegeten hält Gerhard Maier es für unbegründet, das einhellige Zeugnis der altkirchlichen Autoren beiseitezuschieben, und sieht daher den Apostel und Zwölferjünger Matthäus als Verfasser an. [55] Wie im Markusevangelium und anders, als es die Evangelisten Lukas und Johannes darstellen, sind Jesu letzte Worte ein Zitat aus Psalm 22 (Mt 27,46 EU = Mk 15,34 EU = Ps 22,2 EU). Er ist der typische Christ, mal mutig, mal schwach. Die Autoren verstanden Matthäus übereinstimmend als Judenchristen, der „antijudaistisch, aber nicht antisynagogal“ eingestellt sei. Die Hirten/Herde-Metaphorik lag bereits in der Tradition bereit (Jer 23,1–6 EU). gr. [156], Dietrich Bonhoeffer polemisierte 1937 in seiner Programmschrift Nachfolge gegen das zeitgenössische Luthertum, dem er eine „billige Gnade“ und „verschleuderte Vergebung“ vorwarf. Sie sind zum Beispiel „kleingläubig“, Schüler des „einzigen Lehrers“ (Mt 23,8 EU), der sie beschützt (Mt 28,20 EU). Diese traditionelle Begrifflichkeit ist aber wenig geeignet, die komplexe soziale Realität zu beschreiben. Im Mittelalter vertraten Waldenser, Franziskaner und Katharer ein wörtliches Verständnis der Bergpredigt. Jahrhunderts »zu den höchsten Autoritäten seiner Zeit gehörte und als Vater der jüdischen Orthodoxie gilt«. 100.000 Menschen erwartet die Querdenker-Bewegung heute in Stuttgart. »Ich habe mit Entsetzen zur Kenntnis genommen, was Rabbiner Ahrens da über die Väter des christlich-jüdischen Dialogs im Nachkriegsdeutschland von Ernst Ludwig Ehrlich bis Rabbiner Henry Brandt geschrieben hat«, sagte Rabbiner Andreas Nachama im Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen. Seine sozialethischen Schriften waren in Russland verboten; trotzdem beeinflusste er die pazifistischen religiösen Gemeinschaften der Duchoborzen und Molokanen. Nach Maaßen-Verleumdung: Jüdische Gemeinden erbost über Neubauer. Die jüngste deutsche Geschichte seit 1990 ist geprägt von Neuansiedlungen durch jüdische Bürger aus Osteuropa und Israel. im Konflikt verbunden gewesen, während ein paganes Bezugssystem im Matthäusevangelium nicht existiert: „Die Heiden, die in der erzählten Welt des Mt in den Raum des Evangeliums treten, weisen sich dadurch aus, dass sie den jüdischen Sinnkosmos für ihr eigenes Fragen und Finden grundsätzlich anerkennen.“[83], Zweimal ist im Evangelium von den Synagogen der Gegner die Rede, in denen die Jesusjünger auf Misshandlungen gefasst sein müssten (Mt 10,17 EU, Mt 23,34 EU). Tolstoi stellte das Gebot des Nicht-Widerstehens in den Mittelpunkt, und indem er es auf die staatliche Rechtsprechung bezog, brachte er eigene negative Erfahrungen mit der russischen Justiz ein, die er z. Sein Gegenentwurf war wesentlich eine Auslegung der Bergpredigt und der matthäischen Aussendungsrede. Genau wie ein Vater, der seinen Sohn auf eine weite Reise schickt, diesem nicht befiehlt, nicht zu schlafen, nass zu werden und zu frieren, wenn er ihm sagt: ‚Geh deines Weges, und wenn du nass wirst und frierst, geh dennoch weiter.‘“, Tolstoi meinte, durch Nicht-Widerstehen werde sich das Böse letztlich totlaufen. Diese beiden Generationen erlebten mit, wie römische Truppen Jerusalem belagerten und im Jahr 70 einnahmen und zerstörten. Die Didache entstand in einer durch das Matthäusevangelium geprägten Gemeinde – aber ihre Datierung ist unsicher. REPLIK In einer Replik auf Ahrens’ Essay schreiben sie von »wachsender Feindseligkeit« der Orthodoxie gegenüber dem Christentum. Barth präzisierte 1942 in der Kirchlichen Dogmatik: Die Bergpredigt gebe keine Anweisungen, wie sich ein Christ in einzelnen Situationen des Alltags zu verhalten habe, sondern sie setze einen „Rahmen.“[157], Autoren der Friedensbewegung lasen die Bergpredigt im 20. [128] Dieter Lührmann schließt aus den Fragmenten des Nazaräerevangeliums, dieses mache „eher den Eindruck einer Rezension des Matthäusevangelium[s] als den eines selbständig erzählten Werks.“[129], Ab Mitte des 2. Unter anderem wird man dort lesen: »Homolka und Nachama und dem liberalen Judentum in Deutschland gebührt großer Respekt für ihre Leistungen im christlich-jüdischen Verständnis, auch wenn wir traditionellen Juden eine ganz andere Vorstellung vom Dialog, seinen Zielen und Methoden haben.«, von Chajm Guski 12.05.2021, Zentralrat der Juden und Deutsche Bischofskonferenz warnen vor wachsendem Antisemitismus, von norbert demuth Dabei nahm man an, dass die Anordnung der Evangelien auch ihre zeitliche Reihenfolge sei, Matthäus mithin das älteste Evangelium geschrieben habe. Aber er stellte zusätzlich eine Verbindung zur Synode von Jamnia her, einer hypothetischen Zusammenkunft rabbinischer Autoritäten, bei der nach damaliger Forschermeinung die Judenchristen aus der Synagoge ausgeschlossen wurden. [97], Die Zweiquellentheorie löste sich von der historischen Rückfrage nach dem Leben Jesu und wurde Mitte des 20. Sie veröffentlichte zu strittigen Themen (Dubia) kaum argumentativ begründete Antworten (Responsa), die den Rang von Dekreten päpstlicher Kongregationen hatten. B. als Eltern oder Amtsträger). Die Krisis Israels vertieft sich (11,2–30), Haus auf Felsen und auf Sand gebaut (7,24–27), Heilung der Schwiegermutter des Petrus (8,14–15), Sturmstillung (Christus im Sturm auf dem See Genezareth) (8,23–25), Gleichnis von den musizierenden Kindern (11,16–30), C: Der Rückzug Jesu aus Israel und die Entstehung der Gemeinde (13,53–16,20), Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen (13,24–30), Gleichnis von der kostbaren Perle (13,45–46), B: Die Rede über die Gemeinschaft (18,1–35), Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (20,1–16), Gleichnis von den ungleichen Söhnen (21,28–32), Gleichnis von den bösen Weingärtnern (21,33–41), Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist (22,21), Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen (25,1–13), Gleichnis von den anvertrauten Talenten (25,14–30), Matthäus interpretiert Jesus als „Gott-mit-uns“ (Immanuel, vgl. Facebook Twitter WhatsApp VK. Clemensbrief, Justin), so dass das Buch um 100/120 offenbar bereits an verschiedenen Orten gelesen wurde: in Rom, in Smyrna, in Ägypten. Damit öffnet sich die Gemeinde des Matthäus programmatisch für Nichtjuden. [99], Römisch-katholische Exegeten wurden am Anfang des 20. Gewaltlosigkeit, 3. 12.05.2021, Vorstand der ORD verurteilt Angriffe auf Synagogen in Bonn und Münster, Rabbinerkonferenz plädiert für stärkere Verankerung im interreligiösen Dialog, Warum das Schmitta-Gebot zweimal in der Tora steht, von Rabbiner Salomon Almekias-Siegl Jahrhunderts seien es »in Deutschland vor allem orthodoxe Rabbiner und Gelehrte gewesen, die den Dialog mit Christen und den Kirchen auf Augenhöhe, in gegenseitigem Respekt und Anerkennung, suchten«. Immanuel Kant sah darin eine „Wohltätigkeit an Dürftigen aus bloßen Bewegungsgründen der Pflicht“; die himmlische Belohnung sei nicht Triebfeder des ethischen Handelns, sondern nur „seelenerhebende Vorstellung“. Der Wortbedeutung nach kann das eine Versammlung von Menschen sein; epigraphisch gesichert ist aber auch die Synagoge als Gebäude, bzw. Der Chatam Sofer, so die beiden Autoren, habe die Christen »nachdrücklich in die Kategorie der Götzendiener« eingeordnet. Nach Ostern sah sich die Gemeinde des Matthäus beauftragt, Menschen aus allen Völkern zu missionieren. Ahrens schreibt von Rabbiner Jacob Emden, der im 18. B: Der Anfang des Wirkens Jesu (3,1–4,22), Heilige Drei Könige, Stern von Betlehem (Legendarisch aufgrund von 2,1–12), Gold, Weihrauch und Myrrhe, D: Übergang. Ein dritter, ebenfalls erst im 19. zu Mt 28,15).“[69]. David Sim vertritt unter anderem mit Verweis auf Mt 5,18 EU die These, dass die Matthäusgruppe die Neuchristen durch Beschneidung zu Proselyten machte. Das geschah allerdings schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt. Sowohl die Wittenberger Reformation als auch die tridentinische Ordnung der Messperikopen führten diese Tradition weiter, die dem Matthäusevangelium ein deutliches Übergewicht gibt: Von 50 Evangelienperikopen für die Sonn- und Feiertage, die den Synoptikern entnommen sind, entfallen 24 auf Matthäus. [2], Es ist nicht genau bekannt, wie die Evangelien zu ihrem jeweiligen Buchtitel (inscriptio) kamen. Nach Ulrich Luz hat die Exegese bei dieser Frage nur die Wahl zwischen Erklärungen, die alle mit Schwierigkeiten behaftet sind: Dass das Buch ursprünglich einen anderen oder gar keinen Titel hatte, sei ebenso unwahrscheinlich wie die Annahme, dass der Verfasser ein sonst unbekannter Christ namens Mattaj gewesen sei – dieser aramäische Name ist relativ selten. Es war eine Art Gemeindehaus, eine „vorwiegend sozial-kommunale Institution […], in der auch religiöse Veranstaltungen ihren Raum hatten.“[65] Weitgehender Konsens besteht darüber, dass Pharisäer in Synagogen nicht mehr Einfluss hatten als andere Gruppen und jüdische Priester nicht selten Führungsaufgaben wahrnahmen. [120] Doch wird die Gegenposition mit Nachdruck vertreten. [23] Die schnelle Verbreitung des Buchs im östlichen Mittelmeergebiet spricht für Abfassung in einer Stadt. Sohn Davids: Als davidischer Messias wende sich Jesus seinem Volk freundlich und hilfreich zu, das wegen des Versagens der alten Autoritäten darniederliege. [22], Recht allgemein wird eine Entstehung im syrischen Raum vermutet. Bereits 1930 hatte er über dieses Thema promoviert; in der Reihe Regensburger Neues Testament betreute er mehrere Auflagen von Kommentaren zu den synoptischen Evangelien und wirkte darauf hin, dass Fragestellungen der Literar-, Form- und Traditionskritik von der Zensur zunehmend akzeptiert wurden.[106]. B. ein Klassiker pietistischer Bibelauslegung aus dem 18. Luz hilft sich mit folgender Hypothese: „Der matthäische Jesus blickt in die Zukunft. B. Mt 22,7 EU, Mt 27,25 EU). [48], Das Matthäusevangelium entzieht sich einer klaren Gliederung, wie sie bei den anderen Evangelien möglich ist. Douglas Moo wollte eine solche Interpretation nicht a priori ausschließen, aber Norman Geisler setzte sich an die Spitze einer Kampagne, die den Rücktritt Gundrys aus der Evangelical Theological Society (ETS) forderte. das „Israelland.“[30] Mit Berufung auf die Papias-Notiz vermutete Theodor Zahn eine ursprünglich aramäische Abfassung des Matthäusevangeliums; hier legt sich Maier aber nicht fest und weist darauf hin, dass die knappe Notiz im Exzerpt des Eusebius unterschiedliche Deutungen erlaube. Liberale vor dem Bundesparteitag: ... Jüdische Gemeinden in NRW kritisieren Luisa Neubauer WELT Nachrichten; Corona: Jens Spahn kündigt Impfung für Jugendliche bis Ende der Sommerferien an Die Figur wird vom Evangelisten auf verschiedene Weise eingesetzt:[59], Matthäus lässt Jesus nach einigen Wanderungen einen festen Wohnsitz beziehen (Mt 4,13 EU). Nein. Gustavo Gutiérrez bezeichnet die Perikope als Haupttext der christlichen Spiritualität, der eine zentrale Stellung in den Theologien von lateinamerikanischen und karibischen Autoren habe, und zitiert Óscar Romero: „Es gibt ein Kriterium, das uns wissen läßt, ob Gott uns nahe oder fern ist: Wer immer sich um den Hungernden, Nackten, Armen, Verschwundenen, Gefolterten, Gefangenen, Leidenden kümmert, der ist Gott nahe.“[165] Für Gutiérrez tritt Christus, indem er sich mit dem Armen identifiziert, in die menschliche Geschichte ein; damit sei die Geschichte aufgewertet als Bewegung auf ein Ziel hin, eine geschwisterliche Gesellschaft. Mehrere altkirchliche Autoren kennen das Evangelium (Ignatius von Antiochien, Polykarp von Smyrna, Barnabasbrief, 1. [153], „Ich verstand, dass Christus uns keineswegs deshalb unsere andere Wange hinhalten und uns unseren Mantel weggeben heißt, damit wir leiden, sondern dass er sagt, dass wir dem Bösen keinen Widerstand entgegensetzen sollen und dass wir dabei vielleicht auch werden leiden müssen. Jesus ist ganz seinem Volk zugewandt, indem er es belehrt, die Nähe der Gottesherrschaft verkündet und Krankheiten heilt (Mt 4,23 EU). [138] Zum Beispiel wurde die Perikope vom Einzug Jesu in Jerusalem seit dem 7. Die Lehre Jesu wird in fünf großen Reden entfaltet, von denen die Bergpredigt am bekanntesten ist. Und dann sei die Anweisung ohne große Praxisrelevanz – welcher Syrer hätte nach dem Jahr 70 Interesse gehabt, einer allgemein verachteten Bevölkerungsgruppe wie den Juden beizutreten? Außerdem hat Hieronymus bei der Gruppe der Nazaräer im syrischen Beröa deren Evangelium einsehen und nutzen können, das dort als das hebräische (vielleicht eher aramäische) Originalmanuskript des Matthäusevangeliums galt. [167], Anhand der Perikope vom Weltgericht wird auch das Versagen der christlichen Kirchen angesichts des Antisemitismus thematisiert: die „geringsten Brüder und Schwestern“ des Nazareners sind Jüdinnen und Juden. [37] Etwas mehr als 25 % des Matthäus-Textes entfallen auf die Logienquelle und etwas weniger als 25 % auf das Sondergut. Der griechische Buchtitel lautet εὐαγγέλιον κατὰ Μαθθαῖον .mw-parser-output .Latn{font-family:"Akzidenz Grotesk","Arial","Avant Garde Gothic","Calibri","Futura","Geneva","Gill Sans","Helvetica","Lucida Grande","Lucida Sans Unicode","Lucida Grande","Stone Sans","Tahoma","Trebuchet","Univers","Verdana"}euangélion katà Matthaĩon, „Evangelium nach Matthäus“. Begriffsklärung: Synagoge im 1. „Matthäus wurde von der Zeit der Kirchenväter an gleichsam Stimmführer des synoptischen Trios.“[132] Erzählungen, die auch von Markus und Lukas überliefert wurden, erlangten meist in der Fassung des Matthäusevangeliums die größte Bekanntheit; das wirkt in der Rezeptionsgeschichte bis heute nach. [20] Außerdem folgt aus der Zweiquellentheorie, dass das Markusevangelium Matthäus bereits vorlag, und das Markusevangelium wird weitgehend nach dem Jüdischen Krieg datiert. [161] Als römisch-katholischer Dogmatiker formuliert Wolfgang Beinert: „Der P[rimat] kann im strengen Sinn historisch-kritisch kaum begründet werden, da da eine hist[orische] Nachf[olge]-Kontinuität zw[ischen] dem bibl[ischen] Petrus u[nd] dem röm[ischen] B[ischo]f nicht nachweisbar ist. Das spricht gegen die Juden, deren Nachkommen noch bis auf den heutigen Tag im Elend herumlaufen, wenn auch ihr Zustand etwas leichter ist, als ehedem.“, Das Zweite Vatikanische Konzil distanzierte sich in der Erklärung Nostra Aetate 1965 von dieser Geschichtskonzeption: „Obgleich die jüdischen Obrigkeiten mit ihren Anhängern auf den Tod Christi gedrungen haben, kann man dennoch die Ereignisse seines Leidens weder allen damals lebenden Juden ohne Unterschied noch den heutigen Juden zur Last legen.“[175] Unter den Stellungnahmen aus protestantischen Kirchen, die sich mit dem Blutruf befassten, ist der Bericht der Konsultation der Studienabteilung des Lutherischen Weltbundes Die Bedeutung des Judentums für Leben und Mission der Kirche (1982) zu nennen: „Wir müssen vermeiden, der gottlosen Meinung Glauben zu schenken, das jüdische Volk sei verstoßen, verflucht und für ein Schicksal voller Leiden bestimmt.“[176], Eine praktische Konsequenz aus Nostra Aetate war, dass Julius Döpfner, Erzbischof von München und Freising, 1970 dem Passionsspiel von Oberammergau die missio canonica verweigerte, weil der Passionsausschuss an dem Blutruf festhielt, der dramatischer Höhepunkt des von Pfarrer Alois Daisenberger 1860 verfassten traditionellen Spieltextes war.
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